Du kannst Leben retten – Prüfen. Rufen. Drücken.

Wie in den vergangenen Jahren werden Experten-Teams Ende September durch
Mecklenburg-Vorpommern reisen und den Bürgerinnen und Bürgern beim Training mit
Reanimations-Puppen zeigen, wie sie im Notfall handeln können.
Der erste Termin ist am 16. September von 10 bis 14 Uhr auf dem Marktplatz in Grimmen.
Um 10.30 Uhr beginnt ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm.

Bei dem Aktionstag zeigen Mitglieder des Vereins „Land-Rettung MV“ und Professor Klaus
Hahnenkamp, Direktor der Klinik für Anästhesie, Intensiv-, Notfall- und Schmerzmedizin
der Unimedizin Greifswald, wie wichtig und lebensrettend die sofortige Laien-Reanimation
ist. Unterstützt werden sie dabei vom DRK Kreisverband Nordvorpommern e.V. und der
DLRG Ortsgruppe Grimmen.
Bei dem Aktionstag in Grimmen wird es in dem roten Zelt des Vereins „Land-Rettung“ für
jedermann die Möglichkeit geben, sich zum Thema Herzstillstand und Wiederbelebung zu
informieren, praktisch an Reanimations-Puppen die Herzdruckmassage zu üben und alle
Fragen rund um die Lebensrettung zu besprechen.
„Der einzige Fehler, den man bei einem Menschen mit Herzstillstand machen kann, ist
nichts zu tun!“, so Prof. Hahnenkamp.

Deshalb schult der Verein die Bevölkerung seit Jahren auch auf öffentlichen
Veranstaltungen. Nebenher loben sie dabei einen Wettbewerb aus, um die
Hemmschwellen bei der Wiederbelebung abzubauen und möglichst vielen Menschen
beizubringen, was im Fall des Falles zu tun ist. Durch den Wettbewerb werden zusätzlich
zum Laufpublikum der Innenstädte Vereine, Schulen und Unternehmen angesprochen,
sich an der Aktion zu beteiligen.

Für den Hauptpreis, immerhin 1.000 Euro, muss eine Gruppe mindestens aus 30
Personen bestehen. Der zweite Platz ist mit 600 Euro dotiert. Er geht an die zweitstärkste
Gruppe. Diese muss aber mindestens 20 Mitglieder haben.
Im Wettbewerb geht es darum, mindestens 3 Minuten zum Titel „Stayin´Alive“ der Bee
Gees, an den Puppen kräftig zu drücken und zwar am Stück ohne Unterbrechung.
Warum gerade dieser Titel? Beim Wiederbeleben eines Bewusstlosen hilft es, an
bestimmte Songs zu denken. Dann ist es leichter, bei der Herzdruckmassage den richtigen
Rhythmus einzuhalten. Das Lied gibt den Takt vor und bei Styin´Alive sind das 100 bis 120
Beats pro Minute. Studien haben gezeigt, dass mit einer Frequenz von 100 bis 120
Druckbewegungen pro Minute (etwa zweimal pro Sekunde) der beste Blutfluss durch das
nicht mehr pumpende Herz eines Bewusstlosen erzielt wird.
Einen dritten Platz – einen Sonderpreis in Höhe von 300 Euro – haben die Organisatoren
für die kreativste Umsetzung des Themas „Wiederbelebung“ ausgelobt.
Ob die Gruppen dabei eher auf künstlerische Darbietungen oder auf humorvolle Auftritte
setzen, ist ihnen selbst überlassen. Die Entscheidung über die Preisvergabe liegt bei der
Jury aus Citymanagement und Verein Land-Retttung M-V.
Alle Preise werden von der Sparkasse Vorpommern gestiftet.

Der Herzinfarkt wird durch den plötzlichen vollständigen Verschluss eines
Herzkranzgefäßes verursacht. Zügiges Handeln ist beim Herzstillstand gefragt, um die
Blut- und Sauerstoffzufuhr zum Gehirn schnellstmöglich wiederherzustellen und
Langzeitschäden oder gar einen tödlichen Ausgang zu verhindern.
Bei einem Kreislaufstillstand sind die Überlebenschancen des Betroffenen doppelt
bis dreifach so hoch, wenn sofort mit einer Herzdruckmassage begonnen wird.
Damit im Notfall jeder Griff sitzt und sich die Helfer auch zutrauen, möglichst zügig mit
einer Wiederbelebung zu beginnen, sollen Bürgerinnen und Bürger jeglichen Alters
während der Woche der Wiederbelebung mit die richtigen Schritten und Handgriffe
„Prüfen.Rufen.Drücken“ lernen.
Studien haben gezeigt, dass das Überleben eines Herzkreislaufstillstandes signifikant
gesteigert werden kann, wenn vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes schon mit einer
Herzdruckmassage begonnen wird.