Unter Rügisch-Dänischer Herrschaft 12. Jh. bis 1325 | |
600 v. Chr. bis 600 n Chr. | Germanische Stämme siedeln im Gebiet Pommern. |
3. - 6. Jh. | Abzug der Germanen im Rahmen der Völkerwanderung. In den weitgehend leeren Siedlungsraum stoßen slawische Völkergruppen vor. |
9. - 10. Jh. | Folgende slawische Stämme werden sesshaft: Hinterpommern: Pomoranen – Vorpommern :Liutizen (Kessiner, Circipaner, Tollenser, Redarier) – Rügen: Ranen – Usedom/Wollin: Wolliner – Ukermark: Ukranen |
bis 10. Jh. | Entwicklung des bedeutenden Handelsortes Wollin (Jomsburg, Vineta). |
983 | Der große Liutizenaufstand sichert 70 Jahre eigenständige Entwicklung. |
1057 | Zerfall des Liutizenbundes. Innere Kämpfe auf Grund fortschreitender Feudalisierungsprozesse. Entstehung kleiner Burgbezirke. |
1086 | Zerstörung des slawischen Hauptheiligtums Rethra durch deutsche Ritter. Das Swantevit-Heiligtum auf Arkona wird religiöses Zentrum der Westslawen. |
um 1100 | Im westlichen Hinterpommern entsteht unter Wartislaw ein Herzogtum des Greifengeschlechts. |
1121/22 | Wartislaw I. muß sich Boleslaw III. von Polen unterwerfen, erobert aber mit dessen Hilfe liutizische Gebiete bis zur Peene. |
1128 | Zweite Missionsreise Bischofs Otto von Bamberg. Auf dem Landtag zu Usedom nehmen die pommerschen und liutizischen Adligen das Christentum (katholischen Glauben) an. |
1138 | Tod Boleslaw III. ; Pommern entledigt sich der polnischen Lehnshoheit. |
1168 | Unterwerfung der rügenschen Ranen und Zerstörung der Tempelburg des Hauptgottes Swantevit auf Arkona durch die Dänen. Die slawischen Rügenfürsten stehen nun unter der Lehnshoheit des dänischen Königs. |
1170 | Urkundliche Ersterwähnung von Loitz und Tribsees. |
bis 1184 | erneute Feldzüge der Dänen auf das gegenüberliegende Festland “Tribuzis”. Das Land wird schwer verwüstet. |
1189 u. 1199 | verheeren deutsche Ritter und Kriegsvolk das Land um Tribuzis. |
1199 | Zisterzienserkloster Eldena bei Greifswald gegründet. |
um 1200 | Beginn der friedlichen deutschen Landnahme durch Bauern, Handwerker, Händler, Ritter und Mönche. Die rügenschen Fürsten Jaromar I. (1170-1218) und Wizlaw I. (1218-1249) fördern die Siedlungstätigkeit durch persönliche Freiheiten und steuerliche Erleichterungen. |
1220 | Der Schweriner Bischof, der auch gleichzeitig Reichsfürst war, überlässt dem Rügenfürsten Wizlaw II. (1260-1302) Tribuzis als Lehen. |
1231 | Zisterzienserkloster Neuencamp/Franzburg gegründet. |
1234 -1299 | 34 pommersche Städte erhalten deutsches Stadtrecht. |
um 1250 | entwickelt sich Grimmen schneller als die umliegenden Dörfer. Viele Kolonisten finden hier neue Heimat, Arbeit und Brot. |
1267 | wird Grimmen erstmals urkundlich erwähnt. Inhalt der Urkunde: In Grimmen verleiht der Bischof Hermann von Cammin dem Kloster zu Ueckermünde das Patronatsrecht über die Kirche zu Sassenburg mit 12 Hufen. |
1270 | Der erste urkundlich nachgewiesene Geistliche in Grimmen ist Pfarrer Helmerich. |
1278 | Grimmen gehört noch zum Bistum der Schweriner Bischöfe. Ein Vasall des Bischofs, Ritter Arnold gebietet über “Grimme”. Schon sein Vater war hier ansässig und hat mit seinen Untertanen hier gerodet “Rusch und Busch herausgerissen “. In den 80er Jahren des 13. Jahrhunderts überlässt der Schweriner Bischof dem Rügen-Fürsten Wizlaw II. die Stadt nebst Ländereien. Im Zuge der Neuordnung der fürstlichen Verwaltung erhält Grimmen von Wizlaw II. das Lübische (Lübecker) Stadtrecht verliehen. Die Urkunde ist verschollen. |
1287 | kann gleich zweimal die Anwesenheit des Vogtes namens Berthold nachgewiesen werden. Er ist der unmittelbare Vertreter des Fürsten Wizlaw in der Stadt. Das Stadtrecht fällt also spätestens 1287 an Grimmen, als der Vogt zusammen mit einem städtischen Rat die Macht in der Stadt ausübten. |
1295 | Teilung Pommerns in Pommern-Wolgast und Pommern-Stettin. |
1300 | Auf dem “Lehmfelde “ im Osten vor der Stadt werden jetzt mit dem gemauerten offenen “Deutschen Ofen” Ziegeln gebrannt. |
1304 | Das älteste Grimmener Stadtsiegel zeigt einen wachsenden Greifen auf einem gemauerten Stufengiebel aus Backstein. |
1305 | Aus diesem Jahr stammt die erste Urkunde, in der Grimmen wörtlich als Stadt bezeichnet wird. |
1306 | erstmalig wird ein Grimmener Rat erwähnt, es existiert ein Schloss, Ritterhaus oder fürstliches Haus genannt. |
1320 - 1340 | Es entsteht die Stadtbefestigungsanlage mit den drei Stadttoren. |
1325 | Nach dem Aussterben der Fürsten von Rügen fällt das Land Rügen-Tribuzis an Pommern. |
Unter Pommerscher Herrschaft 1325 - 1648 | |
1326 - 1328 | Erster Rügischer Erbfolgekrieg um den Besitz des Fürstentums Rügen zwischen den Mecklenburgern und den Pommernherzögen. |
1326 | gehört das Schloss dem Herzog von Pommern/Wolgast. |
1328 | Am 27. Juni wird der Friedensvertrag zu Brodersdorf geschlossen. Die Vogteien Grimmen, Tribsees und Barth gehen als Pfand an die Mecklenburger (auf 12 Jahre für 31000 Mark Silber an die Herren von Werle). Pommern erhält auf dem Reichstag zu Frankfurt/Main vom Kaiser die Reichslandschaft verliehen, erkennt aber die Erbanwartschaft Brandenburgs an. |
1346 | Grimmen wird an Pommern zurückgegeben. |
1349 | Durch die Pommernherzöge wird in einer Urkunde der Stadt Grimmen das Lübische Recht bestätigt. |
1348 - 1351 | Die Pest rafft 1/4 bis 1/3 der Bevölkerung in Pommern hinweg. |
1351 - 1354 | Zweiter Rügischer Erbfolgekrieg. |
1354 | Stralsunder Friede beendet die Erbfolgekämpfe mit Mecklenburg und Rügen. Grimmen gehört nun endgültig zu Pommern. Auch die Grafschaft Gützkow fällt durch Erbfolge an Pommern. |
1373 | Die Stadt Grimmen erhält von Wartislaw VI. und Bogislaw VI. eine neue Privilegienbestätigung. Das Grundgeld an den Landesfürsten wird auf 100 Mark festgesetzt. |
1389 | Erich I. (ursprünglich Bergislaw XIII. von Pommern Stolp) wird als dänischer König gewählt. Mit ihm wird Pommern in die nordische Politik verwickelt. |
1391 | In diesem Jahr stirbt der erste uns bekannte Bürgermeister der Stadt Grimmen Henning Stuve. |
um 1400 | Herausgabe der “Bursprake “, der ersten Stadtordnung. Das Rathaus entsteht. |
1402 | Zum ersten Male wird ein Jahrmarkt erwähnt. |
1456 | Gründung der Universität Greifswald durch Wartislaw X. |
1478 - 1523 | Herzog Borgislaw X. regiert allein über ganz Pommern - ordnet die Verhältnisse im Lande (Neuorganisation der Verwaltung, des Münz-, Steuer-, und Finanzwesens. Durchsetzung des Landfriedens gegen ausuferndes Räuberunwesen) Sein gehaltvolles Wirken wird nach seinem Tode zunichte gemacht. Anhäufung sozialer, wirtschaftlicher und religöser Missstände. |
1492 | Für unser Heimatgebiet wird eine “Verordnung zur Vertilgung der Wölfe und anderer Raubtiere” erlassen. |
1523 - 1534 | Die Reformation in Pommern verläuft relativ friedlich, wichtigster Vertreter ist Johannes Buggenhagen. |
1529 | Der Vertrag von Grimnitz sichert Pommern die Reichsunmittelbarkeit zu. |
1534 | Der Landtag in Treptow/Rega beschließt gegen den Protest der Ritter, in Pommern den evangelischen Glauben von Seiten der Obrigkeit zu sanktionieren. |
1536 | Spätestens in diesem Jahr findet Luthers Lehre auch in Grimmen Eingang. Der erste lutherische Pastor ist Nicolaus Gildemeister. Zu dieser Zeit gibt es in Grimmen 6 Kapellen. |
1546 | Herzog Philipp I. stiftet der Stadt drei Buden in der Schulstraße für die Armen, die Ziegelei, das Brakelhaus, die Schlossmühle und die Wassermühle. |
um 1560 | Der Landadel geht zur gutsherrlichen Eigenwirtschaft über, dadurch werden die Bauern immer stärker von Gutsherren abhängig und verlieren ihre Höfe (Bauernlegen). |
1600 | In Grimmen leben etwa 1000 Einwohner. |
1616 | Die Bauernordnung erkennt das Bauernlegen an. In der Folgezeit Ausbildung der Leibeigenschaft. |
1611 - 1618 | Die Lubinsche Karte (Große Pommernkarte) entsteht. Auf der linken Seite der Karte ist ein Stadtbild von Grimmen zu sehen. |
1618 - 1648 | 30jähriger Krieg. |
1625 | Mit dem Regierungsantritt Bogislaw XIV. ist Pommern wieder geeint. |
1627 | Der 30jährige Krieg erreicht Pommern. Wallenstein macht für 10 seiner Regimenter Quartier in Vorpommern. In diesem Jahr halten wohl 300 Reiter und über 1000 Fußsoldaten die Stadt Grimmen besetzt. Auch in den nächsten drei Jahren ziehen die Truppen Wallensteins nicht ab. |
1628 - 1629 | Allein Stralsund setzt sich mit dänischer und schwedischer Hilfe gegen die Belagerung durch Wallenstein zur Wehr. Die Heeresteile, die in Grimmen einquartiert sind, machen vergebliche Versuche, von Stahlbrode aus Rügen zu besetzen. |
1630 | 30.000 Schweden unter Gustav II. Adolf landen bei Peenemünde und greifen in den Krieg ein. Zwischen Pommern und Schweden wird ein Defensionsvertrag abgeschlossen. Damit sind die Schweden faktisch Herrscher im Land. |
1630/31 | Große Brände in Grimmen, die wahrscheinlich mit der Besetzung durch die Soldaten zusammenhängen. |
1631 | Auch Grimmen wird von den Schweden zurückerobert. |
1632 | Erneut ein großer Brand in der Stadt, das Stroh- und das Leichnamsviertel brennen fast ab. |
1637 | Mit dem Tod Bogislaw XIV. stirbt das Pommersche Herrscherhaus aus. Ende der pommerschen Eigenstaatlichkeit. Es beginnt der Kampf um die Nachfolge in Pommern zwischen dem Kurfürsten von Brandenburg und dem Schwedenkönig. In diesen Auseinandersetzungen wird unser Land in furchtbaren Kämpfen fast völlig verwüstet. |
1637 | In der Silvesternacht wird Grimmen von den Schweden geplündert, der große Brand vernichtet auch das Schloss. |
1648 | Im Frieden von Osnabrück sichert sich Schweden Vorpommern. Brandenburg erhält Hinterpommern durch den Grenzrezess 1653. |
1648 | Grimmen gehört zum schwedischen Königreich. |
Unter Schwedischer Herrschaft 1648 - 1815 | |
Der Sitz der schwedischen Regierung war bis 1720 in Stettin, dann in Stralsund. Von hier aus wurden auch unserer Stadt die alten Privilegien verschiedene Male bestätigt. | |
1675 | Brandenburgisch-Schwedischer Krieg. Die Truppen des Kurfürsten Friedrich Wilhelm kommen durch Grimmen. Es leben zu dieser Zeit nur noch etwa 300 Einwohner in der Stadt. |
1692 - 1705 | Geometrische Aufnahmen von Vorpommern zu Steuerzwecken (Schwedische Landesmatrikel). über 1000 Karten der Städte und Feldmarken entstehen (Maßstab 1 : 8000). |
1697 | fertigt ein schwedischer Landvermesser auch eine Karte von Grimmen und Umgebung an. |
1695-1697 | finden in Grimmen während der Amtszeit des Bürgermeisters Johannes Flitner zahlreiche Hexenprozesse statt. Vorhandene Vernehmungsprotokolle geben erschütternde Auskunft über dieses trübe Kapitel unserer Heimatgeschichte. |
1700-1720 | Der Nordische Krieg zwischen Schweden und den verbündeten Dänen, Preußen, Polen, Russen und Sachsen um die Vorherrschaft über Vorpommern und Rügen. |
seit 1712 | belagern mit Unterbrechungen preußische, sächsische, russische und dänische Soldaten die Stadt Grimmen und verlangen ungeheure Abgaben an Naturalien, Bargeld, Vieh und Gebrauchsgegenständen. Das Land wird verwüstet. Etwa 850 Einwohner leben in der Stadt. |
1720 | Brandenburg-Preußen erobert im Nordischen Krieg Vorpommern bis zur Peene. Vorpommern und Rügen verbleiben gegen Abgabe einer hohen Summe bei der Schwedischen Krone. Schwedisch-Pommern heißt jetzt das Gebiet nördlich der Peene. |
1726 | Die Lebensbedingungen für die Grimmener Einwohner sind äußerst schlecht. Die Stadt ist so arm an Bürgern, dass die einzelnen Stadtämter kaum besetzt werden können. |
1740 - 1786 | Umfangreiche Meliorationsarbeiten, Anlage neuer Dörfer und Förderung des Handels im Hafen Swinemünde durch die preußische Regierung in Vorpommern. |
1745 | Eine sogenannte “Schandkette “ wird am linken Pfeiler der Rathauslaube angebracht. Die Laubenhalle wird zugemauert und der entstandene Raum als zusätzlicher Platz für die Verwaltung genutzt (bis 1937). |
1757 | Siebenjähriger Krieg (Preußen gegen Schweden). |
1757 | Großer Brand in Grimmen. Die halbe Stadt wird in Schutt und Asche gelegt, auch zahlreiche Scheunen mit bedeutenden Vorräten. |
1760 | gibt es den ersten Lohnpächter des städtischen Ziegelofens. |
1757 - 1759 | Auf Anordnung der schwedischen Regierung wird in Grimmen ein Lazarett eingerichtet. Es befand sich im Hause des jetzigen Schlossermeisters Reichenbach in der Norderhinterstraße und bot etwa 20 Verwundeten eine Unterkunft. |
1758 - 1759 | Preußische Truppen besetzen Grimmen und fordern vom Rat eine hohe Kontribution. |
1762 | Johann Philipp von Stucker in Grimmen geboren. Er wird der erste studierte Arzt Grimmens († 1840). |
1779 | Der Rat der Stadt gibt eine Feuerordnung heraus |
1781 | Gottlieb Christian Friedrich Mohnike als Sohn eines Kaufmanns und Ratsherrn in Grimmen geboren. In Greifswald studiert er Theologie, Philosophie, Geschichte und Naturwissenschaften. Bedeutsam ist seine literarische Tätigkeit. |
1800 | Der Schwedenkönig Gustav IV. Adolf weilt zu einem Besuch in Grimmen. |
1800 - 1861 | Während dieser Zeit lebt Grimmens verdienter Bürgermeister, Dr. Wilhelm Kirchhoff. Nach abgeschlossenem Jurastudium wird er am 8. Mai 1824 zum Bürgermeister ernannt. |
1805 | Grimmen erhält russische Einquartierung. |
1806 | In Schwedisch-Pommern wird formal die Leibeigenschaft aufgehoben. |
1806 - 1815 | Napoleonische Kriege. |
1806 - 1811 | Stein-Hardenbergsche Reformen (Bauernbefreiung, Städteordnung, Militärreform). |
1806 | Schwedischer Regierungsentscheid: Ein Kanal von der Mecklenburger Grenze-Tribseeser Feldmark-Grimmen-Greifswald bis an den Hafen von Wieck soll gebaut werden. Durch die französische Besetzung kann das Projekt nicht ausgeführt werden. |
1806 | 4. November. überfall von 40 französischen Jägern auf Grimmen. Die Entführung des Bürgermeisters Pistorius und des Ratsherrn Andreas Christian Mohnike wird durch Zahlung einer hohen Geldsumme verhindert. |
1807 | Französische Truppen marschieren in Grimmen ein. Nur für eine Nacht bleiben sie in den Mauern der Stadt, doch die Verwüstungen in der Stadt sind verheerend. Abwechselnd sind dann in diesem Jahr Schweden und Franzosen in der Stadt. |
1807 | am 5. Juni weilt Gustav IV. Adolf zum zweiten Mal hier. |
1809 | Grimmen hat jetzt 1840 Einwohner. |
1815 | Nach den Bestimmungen des Wiener Kongresses erhält Preußen Schwedisch-Pommern. Pommern wird damit insgesamt eine Preußische Provinz. Die politische und wirtschaftliche Entwicklung vollzieht sich im Rahmen Deutschlands. |
Unter Preußischer Herrschaft 1815 - 1871 | |
1815 | Durch die Wiener Schlussakte kommt Schwedisch-Pommern, so auch Grimmen, an Preußen. Es heißt nun Neuvorpommern. |
1815 | Grimmen wird nach der neuen preußischen Verwaltungsorganisation Kreisstadt. Es gibt in der Stadt 23 Brunnen auf den Höfen und Straßen. |
1818 | Konstitution der Regierung in Stralsund - damit wird Stralsund eigenständiger Regierungsbezirk. |
1819 | Grimmen erhält ein Landratsamt. |
1820 | entsteht eine Stadtchronik von Adolph Mohnike (Bruder von Gottlieb Mohnike - 1785-1821). |
um 1825 | beginnt der Rat mit dem meterweisen Verkauf der restlichen Stadtmauer zum Abbruch, um dem Baumaterialnotstand entgegenzuwirken. |
1834 | In der Stadt wird ein kleiner jüdischer Friedhof in der Karlstraße angelegt. In der Hitlerzeit wurde er eingeebnet. |
1838 | wird im neuerbauten Gerichtsgebäude (Hafenstraße) die Gerichtsbarkeit der Stadt ausgeübt. |
1845 | Superintendent Picht lässt eine Restaurierung der Kirche vornehmen. |
1848 | Das Revolutionsgeschehen strahlt auch bis in die Stadt Grimmen aus. Versammlungen von debattierenden Bürgergruppen werden von der Polizei aufgelöst. |
1853 | Ein Stadtrezess über die Gemeindeverfassung der Stadt Grimmen wird herausgegeben. In Grimmen leben 2845 Menschen. |
1853 | Grimmen wird schwer von der Cholera heimgesucht. Die Seuche fordert viele Tote. Im Monat August und September sterben über 200 Personen. |
1860 | Der Grimmener Lehrer Karth gründet einen Turnverein, der zu den ältesten der früheren Provinz Pommern gehört. 1862 zählt der Verein bereits 81 Mitglieder. Die Schule in der Norderhinterstraße wird gebaut. |
1865 | Gründung der Ziegelei Leitner (nördlich der Stadt) |
1866-1871 | Pommersche Soldaten werden in den Feldzügen und Kriegen um die preußische Vormachtstellung in Deutschland mit einbezogen. 89 Söhne des Kreises Grimmen sterben in diesen Kriegen. |
Unter Preußisch-Deutscher Herrschaft 1871 - 1945 | |
1872 | Der Bürgermeister Brümmer und der Totengräber Unmack entdecken in der Sandgrube am Grellenberger Weg zahlreiche Urnen einer “vorgeschichtlichen “ germanischen Siedlung, die als die älteste auf dem Gebiete Grimmens angesehen wird. |
1878 | Am 1. Januar befährt zum ersten Male eine Eisenbahn die Strecke Berlin-Grimmen-Stralsund: “Nordbahn”. |
1888 | Carl Coppius (1831-1912) beendet eine “Geschichte der Stadt Grimmen “, die wegen geringem Interesse der Stadtväter und fehlender Finanzen unveröffentlicht bleibt. |
1894 | wird durch Magistratsbeschluss der Schulbesuch für Lehrlinge obligatorisch. |
1895 | In Grimmen wird die Genossenschaft des landwirtschaftlichen Ein- und Verkaufsvereins gegründet. Der Ein- und Verkaufsverein entwickelt sich zur größten landwirtschaftlichen Organisation in Norddeutschland. |
1897 | wird die Kleinbahnlinie Tribsees-Grimmen-Greifswald in Betrieb genommen. |
1898 | Einweihung des Postgebäudes in Grimmen. |
1900 | Es leben jetzt 3616 Einwohner in der Stadt. |
1914 - 1918 | Im Ersten Weltkrieg wird die große Bedeutung Pommerns für die Ernährung des deutschen Volkes sichtbar. Der Erste Weltkrieg fordert auch von den Grimmener Bürgerschaft große Opfer. |
1920 - 1933 | Während der Zeit der Weimarer Republik schmelzen die Spargelder der Grimmener Einwohner durch die Inflation zusammen. Der Parteienkampf tobt auch hier und die “Demokratie” lässt es zu, dass der Hitlerfaschismus an die Macht kommt. |
1932 | Auflösung des Regierungsbezirkes Stralsund und Eingliederung in den Regierungsbezirk Stettin. |
1933 | Im Februar werden in Grimmen das Parteilokal der SPD beschlagnahmt und Parteimitglieder verhaftet; im Mai wird die Ortsgruppe der SPD aufgelöst. |
1933 | Einweihung des Wasserturmes. |
1933 - 1934 | Superintendent Bruno Krause wird von Faschisten aus Grimmen vertrieben und verfolgt. |
1939-1945 | Zweiter Weltkrieg - Pommern ist Rüstungszentrum und Nahrungslieferant für die faschistischen Feldzüge. |
1945 | Niederlage Deutschlands. Pommern ist durch Kriegseinwirkungen schwer verwüstet. Ein Viertel der Bevölkerung stirbt durch Kampfhandlungen, Flucht, Vertreibung und Verschleppung. |
1945 | Ende April wird die Stadt Grimmen kampflos an die Rote Armee übergeben. |
1946 | In der Stadt leben 8298 Menschen. |
Nach dem Zweiten Weltkrieg | |
1945 - 1948 | Vorpommern kommt zusammen mit Mecklenburg in die sowjetische Besatzungszone. Hinterpommern mit Stettin und Swinemünde unterstehen polnischer Verwaltung. Zwangsaussiedlung der verbliebenen deutschen Bevölkerung aus Hinterpommern. |
1947 | Die SMAD verbietet die Nennung des Namens “Vorpommern” in der Landesbezeichnung “Mecklenburg-Vorpommern”. Die offizielle Bezeichnung ist nur noch “Land Mecklenburg”. |
1949 | Gründung der DDR. |
1952 | Mit der sozialistischen Verwaltungsreform werden die alten Strukturen zerschlagen, um einen zentralistischen Staatsaufbau zu ermöglichen. Die vorpommerschen Gebiete kommen an die Bezirke Rostock, Frankfurt/Oder und Neubrandenburg. |
1962 | Gründung des Betriebes “Erdöl/Erdgas Grimmen”, dadurch Schaffung vieler Arbeitsplätze, neue Stadtteile entstehen. |
1986 | leben in der Stadt 15000 Einwohner. |
1990 | Bildung des Landes Mecklenburg-Vorpommern im geeinten Deutschland. |
1993 | Grimmen hat 13500 Einwohner. |
1994 | Grimmen wird Kreisstadt im neuen Landkreis Nordvorpommern. |
2011 | Im Zuge der Kreisgebietsreform wird der neue vorpommersche Großkreis aus den ehemaligen Landkreisen Nordvorpommern, Rügen und der ehemals kreisfreien Hansestadt Stralsund gebildet - der Landkreis Vorpommern-Rügen. Grimmen muss genau wie Bergen den Kreissitz an die Hansestadt Stralsund abgeben. |
2012 | In der Zeit vom 28. Juni bis zum 01. Juli feierte die Stadt das 725-jährige Jubiläum der Verleihung des Stadtrechts mit einem grandiosen Stadtfest. Am Sonntag, 01. Juli, auf den der Tag des Bergmanns fiel, wurde im Andenken und zu Ehren der Verbundenheit mit den ehemaligen Beschäftigten des Erdöl- und Erdgas-Erkundungsbetriebes die Skulptur des “Bohrarbeiters” vor den Kulturhaus “Treffpunkt Europas” mit einer feierlichen Zeremonie eingeweiht. |