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Stadt soll lebenswerter Ort für gesundes Altern werden

Die medizinische und pflegerische Versorgung in strukturschwachen Regionen ist mit großen Herausforderungen verbunden und längst nicht mehr flächendeckend gesichert.
Auf immer mehr Pflegebedürftige kommen immer weniger Pflegefachkräfte.
Die Gründe dafür sind vielfältig.
Die Probleme lassen sich zukünftig nur gemeinsam durch Pflegearrangements lösen.
Im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge sind die Städte in diesen Prozess involviert.

Die Stadt Grimmen hat nun, gemeinsam mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Mecklenburg-Vorpommern und der Landesfachstelle Demenz einen ersten Vorstoß unternommen, um in dieser Frage eine zentrale Koordinierungsstelle zu schaffen.

Mit Hilfe eines „Runden Tisches“, der jetzt erstmalig in Grimmen zusammengekommen ist,
soll ein offener Dialog zwischen Politik, Wirtschaft und Kommune angeregt werden.
Ziel ist es, die soziale Infrastruktur zu stärken. Dafür müssen Krankenhäuser, Ärzte, Pflegestützpunkte, Krankenkassen, alle Pflegedienste, Ergo-, Logo- und Physiotherapeuten, die Fachdienste des Landkreises und Vertreter des Sozialministeriums aber auch Wohnungsunternehmen an einem Tisch sitzen.

Sie alle sollen Wege aufzeigen, wie Pflegebedürftige schnell, regional und optimal in ihrem gewohnten Wohnumfeld oder der Nähe fachgerecht versorgt werden können.
Nur durch eine koordinierte Vernetzung kann sichergestellt werden, dass der ländliche Raum auch in Zukunft ein lebenswerter Ort für gesundes Altern ist.

Interesse in der Region ist groß

Wie bei der ersten Zusammenkunft recht schnell deutlich wurde, ist das ein langer Weg.
Größtes Problem ist aktuell der Informationsverlust.
So gestaltet sich beispielsweise die schnelle Vermittlung nach einem Krankenhausaufenthalt in einen Pflegedienst oder die häusliche Pflege in Vorpommern als äußerst kompliziert. Es fehlen Angaben zu möglichen Kapazitäten, Spezialisierungen oder behördlichen Unterstützungen.
Es ist dringend erforderlich, die vorhandenen Ressourcen zu bündeln. Dabei soll der „Runde Tisch“ und später eine Koordinierungs- oder Beratungsstelle helfen.

Die erste inhaltliche Diskussion in Grimmen bezeichnete der Krankenkassenfachwirt und Paritäter Friedrich Wilhelm Bluschke als großen Erfolg. Über 20 lokale Akteure – unter ihnen Pflegedienste, der Seniorenbeirat, die GWG, der Bürgermeister, Vertreter des Landkreises, die SOS-Dorfgemeinschaft – haben ihre Sicht auf das aktuelle Versorgungssetting in der Region dargelegt.

Dieser Austausch soll nun alle zwei Monate fortgeführt werden. Dafür soll der „Runde Tisch zur medizinischen und pflegerischen Versorgung“ erweitert werden.
Zukünftig müssten auch die Krankenhäuser der Region, Ärzte, Krankenkassen, möglichst alle ambulanten- und häuslichen Pflegedienste, Apotheken, Nachbarschaftshilfen sowie das
Kinder- und Jugendparlament der Stadt Grimmen in die Gespräche eingebunden werden.

Bürgermeister Marco Jahns sicherte seine Unterstützung zu. „Die Vernetzung von Gesundheit und Pflege ist unumgänglich. Nur so können die Leistungen und Angebote für Pflegebedürftige optimiert und letztendlich auch die Qualität erhöht werden“, so das Stadtoberhaupt. Jetzt gelte es, für Grimmen eine aussagekräftige Bedarfs- und Bestandsanalyse zu ermitteln.
Dabei müssten auch die altersunterstützenden Angebote und die kassenärztliche Versorgung unter die Lupe genommen werden.