Schiedsstelle steht für kompetente Streitschlichtung
Die Schiedsstelle der Stadt Grimmen arbeitet seit drei Jahren unter der Leitung von Margit Gierke und Paul Pantermöller. Die Ehrenamtler sind 2022 durch die Stadtvertretung in ihre verantwortungsvollen Ämter gewählt worden. Noch im selben Jahr bestätigte der Direktor des Amtsgerichtes Stralsund (das ist die zuständig Fachaufsicht ) die beiden als Schiedspersonen.
Die sogenannte vorgerichtliche Streitschlichtung ist eine gemeindliche Pflichtaufgabe und im Schiedsstellengesetz von Mecklenburg-Vorpommern festgeschrieben.
Die Grimmener Schiedsstelle ist seit knapp acht Jahren wieder besetzt. Und sie ist mehr als gefragt.
Das zeigt ein Vergleich mit anderen kommunalen Schiedsstellen.
Vor der Corona-Pandemie sind in Grimmen etwa viermal so viele Fälle bearbeitet worden, wie im landesweiten Durchschnitt. „Das ist aber kein Indiz dafür, dass die Grimmener besonders häufig streiten, sondern eher ein Zeichen, dass die Bürgerinnen und Bürger gut über die Arbeit und den Sinn der Schiedsstelle informiert sind und die Betroffenen eine erfolgreiche, schnelle Schlichtung außerhalb der Gerichte anstreben“, bilanziert Bürgermeister Marco Jahns die bisherige und sehr erfolgreiche Arbeit der Schiedsstelle.
„Mit Margit Gierke und Paul Pantermöller hat die Stadt ein engagiertes Duo gefunden, das auf Grund einer langjährigen, ehrenamtlichen Tätigkeit als Schöffe bzw. Mediator viele Erfahrungen in die Schiedsstelle einbringen kann.Beide sind in der Streitschlichtung sehr versiert und ich bin froh, dass wir die Schiedsstelle in Grimmen mit so viel Kompetenz besetzen konnten“, so Jahns.
Gestritten wird immer und überall
Allerdings verzeichnen die Grimmener Streitschlichter seit gut einem Jahr einen Rückgang der Beratungstermine. „Ich glaube wir sind bei den vielen aktuellen Problemen, die die Menschen haben ein klein wenig in Vergessenheit geraten. Weniger gestritten wird bestimmt nicht, deshalb weisen wir gerne noch einmal auf die Vorteile und vereinfachten Verfahren der Streitschlichtung in der Schiedsstelle hin“, erklärt Margit Gierke.


Was ist eigentlich die Aufgabe einer Schiedsstelle?
Um es gleich vorwegzunehmen, es erfolgt keine Rechtsberatung und die Schieds-personen dürfen auch nicht in familien- und arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen vermitteln.
Ein typischer Fall für die Schiedsstelle ist hingegen der Nachbarschaftsstreit.
Aber auch alle anderen zivilrechtlichen Auseinandersetzungen wie Beleidigung, Verleumdung, Körperverletzung, Bedrohung oder Sachbeschädigung, können zur Streit-schlichtung vorgetragen werden.
Das ist in Grimmen schon des öfteren der Fall gewesen.
Die meisten Personen schauen in der Schiedsstelle vorbei, weil sie durch das Ordnungsamt oder die Polizei über dieser unkomplizierten Art der Streitschlichtung informiert wurden.
Schiedsstellen gibt es übrigens schon seit 1827 in Deutschland und sie arbeiten sehr effizient. Sie sind immer erreichbar und schneller als Gerichte. Schiedsstellen sind verschwiegen, unparteiisch, bürgernah und kostengünstig.
Die Gebühren für Schiedsverfahren liegen einmalig bei etwa 60 Euro.
Ziel einer Schlichtung ist immer die gütliche Einigung oder ein Vergleich.
Das Verfahren kommt nur auf Antrag einer Partei in Gang.
Die Erfolgsquote kann bei der mediativen Beratung und Schlichtung bei bis zu 80 Prozent liegen.
Seitens des Vereins „Bund Deutscher Schiedsmänner und Schiedsfrauen“ sollen Schiedsverfahren zukünftig häufiger vor Klageerhebung in Anspruch genommen werden, um so zu einer Entlastung der Gerichte beizutragen.
Die Schiedsstelle in Grimmen ist unter den Rufnummern 038326 / 47 666, mobil unter
0174 / 2093198 (auch per WhatsApp), per Mail schiedsstelle@grimmen.de oder per Post, Stadt Grimmen, Markt 1, 18507 Grimmen zu erreichen.
Bürosprechzeiten sind immer dienstags von 17 bis 18 Uhr.
Thorsten Erdmann
Pressesprecher
038326 / 84042
0170 / 48 27 809
thorsten_erdmann@grimmen.de
