Das Grimmener Heimatmuseum wurde am 15. Juni 1987 anläßlich der 700-Jahrfeier der Stadtgründung eröffnet. Bereits vor dem Krieg gab es in Grimmen ein Museum mit einer umfangreichen Sammlung, die seit September 1929 in einer Ausstellung auf dem Boden des Rathauses der Stadt besichtigt werden konnte.
Der damalige Bürgermeister Grimmens, Otto Waterstradt, war der eigentliche Gründer und Initiator dieser kleinen Einrichtung.
Mit Kriegsende gab es keine kontinuierliche Betreuung des Museumsgutes mehr; teilweise waren in den fünfziger Jahren zwar noch Begehungen des Bodens möglich, jedoch oft unbeaufsichtigt, so dass die Sammlung allmählich immer kleiner wurde. Einige Stücke konnten in die umliegenden größeren Museen verbracht werden.
Der Heimatforscher Gerhard Strübing begann in den folgenden Jahren, zunächst aus eigenem Interesse heraus, die Idee eines neuen Museums für die Stadt Grimmen wieder aufleben zu lassen. So wurde schließlich 1987 das 700. Jubiläum der Stadt für eine Neugründung und Wiedereinrichtung des Museums genutzt.
Standort wurde das Mühlentor oder Tribseeser Tor, eines der drei heute noch erhaltenen Stadttore der mittelalterlichen Stadtbefestigungsanlage Grimmens aus dem Jahr 1325.
Die Ausstellungsräume befinden sich auf zwei Etagen im Tor selbst und auf zwei weiteren im 1986/87 erbauten wiekhausähnlichen Gebäude in der Mühlenstraße. Beide Bauten sind miteinander verbunden worden.
Bei der Übernahme der alten Museumssammlung konnten nur noch etwa 30 % des Bestandes aufgefunden werden, inzwischen hat sich die Sammlung beachtlich erweitert.
Der Bestand umfasst z. B. Hausrat aus dem 19. und 20. Jhd., darunter einige ältere Stickmustertücher und Haubenschachteln, Textilien, Accessoires und Vereinsfahnen.
Die handwerkliche Sammlung beinhaltet landwirtschaftliche Geräte, Repräsentationsstücke der Handwerksinnungen, wie Laden, Schaffhölzer, ein Willkomm-Pokal der Zimmerer Grimmens (1803), Statuten und Innungsrollen sowie Werkzeuge und eine Schusterwerkstatt.
Das Museum besitzt außerdem eine kleine begonnene Grafik- und Gemäldesammlung mit Landschaftsmotiven der Stadt und der Region. Die Fossilien- und Mineraliensammlung steht in engem Zusammenhang mit der Geschichte der Erdölindustrie und dem Abbau von Liaston in Grimmen.