Czaplinek

Czaplinek

Flagge Polens Czaplinek im Kreis Drawsko Pomorskie in Polen - Wojewodschaft Westpommern - gemeinsam mit der Stadt Marlow seit dem 20. Juli 2002 Partnerstadt von Grimmen Wappen von Czaplinek

Czaplinek ist eine wunderbar gelegene kleine Stadt, in ca. 140 m über NN auf einer etwa 500 m breiten Landenge zwischen den Seen Drwasko (Dratzigsee) und Czaplino (Zepplinsee), eingebettet in die bis zu 200 m hohen Moränenhügel der Pommerschen Seenplatte.

Czaplinek, früher das deutsche Tempelburg und davor die wendische Siedlung Czaplin, wurde 1286 durch Herzog Przemislaw II. von Polen an den Templerorden verkauft. Diese errichteten 1291 die “Tempelborch”. Nach der Auflösung des Templerordens im Jahre 1312 wurde der Besitz durch den Papst an den Johanniterorden übertragen. Die askanischen Markgrafen von Brandenburg jedoch verliehen das Land um 1334 an die Ritter Wiskinus von Vorbeck und Hermann Rode. In dieser Zeit erfolgte auch die Stadtgründung nach Magdeburger Recht. Erst 1345 konnten die Johanniter das Land als Lehen nutzen. Markgraf Otto der Faule trat diese Hoheit 1368 an Polen ab. 1407 wurden die “Tempelborch” und die Feste Draheim durch die Polen erstürmt. Bis 1657 wurde das Tempelburger Land zur Starostei Draheim. Einige Schweden kehrten nach dem Dreißigjährigen Krieg nicht wieder in ihre Heimat zurück. Um 1700 siedelten sich auch schottische Händler an. Ein Brand 1725 vernichtete auch die katholische Kirch des Ortes. Der Rat weigerte sich diese neu zu errichten. 1753 wurde die turmlose aus Feldsteinen errichtete Kirche “St. Trinitatis” eingeweiht. Die evangelische Kirche wurde 1830 nach Plänen von Schinkel errichtet. Weil der Rat es ablehnte Land für einen Bahnhof bereitzustellen, wurde dieser an der 1877/78 in Betrieb genommenen Bahnstrecke Ruhnow-Tempelburg-Neustettin etwa 3 km außerhalb der Stadt gebaut. Seit dem Ende des 2. Weltkrieges ist die Region wieder polnisches Staatsgebiet.

Zu Beginn des 16. Jh.s war die Region bestimmt von Handwerkern, Tuchmachern, Glashütten, Eisenhämmern und Kalköfen. Der Dreißigjährige Krieg zerstörte alles. Durch Friedrich den Großen wurde später der Dratzigsee abgesenkt um Land für Gewerbeansiedlung zu schaffen. Tempelburg blieb hauptsächlich eine Ackerbürgerstadt. In der Mitte des 20. Jh.s war die Region durch Ziegeleien, Sägewerke, Maschinen- und Kraftfahrzeug- Reparaturbetriebe, ein Kalksandsteinwerk und eine Lederfabrik geprägt.

Heute ist die wirtschaftliche Struktur durch ein Kabelwerk mit Ausrichtung besonders auf Kraftfahrzeugelektrik und Tourismus geprägt. Insbesondere der “Urlaub auf dem Bauernhof” ist eine ständig wachsende Sparte. Dazu bietet die Landschaft rund um Czaplinek nur Gutes. 30 herrlich gelegene Seen als Reste der Eiszeiten, dichte ausschweifende Wälder, das sind die Reichtümer dieses Landes. Jeder der in sauberer Luft, bei Sonne, Natur und Wasser etwas erleben will, findet hier sicher einiges. Czaplinek nennt sich selbst “miasto ludzi przyjanych”, “Die Stadt der freundlichen Menschen”. Sie sind herzlich eingeladen, es selbst zu erfahren.